Potsdamer Mitte
Foto: Wasser-Spiel an der Brunnenanlage im Lustgarten.
Neptunbassin im Lustgarten, 2020 (Sanierungsträger Potsdam, Foto: Mathias Marx)

Planungswerkstatt im Dialog | Lustgarten

Das Projekt

Im Herzen unserer Landeshauptstadt liegt der Lustgarten. Er gilt als der älteste Garten von Potsdam und wurde zum ersten Mal um 1600 erwähnt. Seit dieser Zeit war er vielen Veränderungen unterworfen. Vom Renaissancegarten über die Nutzung als Exerzierplatz oder den Bau des Ernst-Thälmann-Stadions bis zur Neugestaltung anlässlich der Bundesgartenschau 2001. Mit dem Brandenburger Landtag auf dem historischen Schlossgrundstück und mit seiner barocken Außenfassade wandelte sich die Bedeutung des Lustgartens 2013 erneut. Er wurde auch für viele Potsdamer wieder als Teil des ursprünglichen Ensembles im Herzen ihrer Stadt sicht- und fühlbar. Die emotionale Beteiligung der Bürgerschaft beim Thema Lustgarten ist gewachsen und findet in einer Diskussion um die Zukunft des Areals ihren Ausdruck.

Genau diese Diskussion hat 2014 ein konstruktiv-kritisches und sachliches öffentliches Forum erhalten. Die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen eine Planungswerkstatt: sie wurde begleitet von einem Beteiligungsverfahren mit der Potsdamer Bürgerschaft.
Sieben ausgewählte Planungsteams aus Stadtplanern, Architekten und Landschaftsarchitekten haben dafür Vorschläge erarbeitetet. Die Ideen und Anregungen aus der Debatte der Potsdamer sind in den Planungsprozess eingeflossen. Die Wünsche und Meinungen der Stadtgesellschaft, wie der Lustgarten in der Zukunft und wie die Zukunft des Lustgartens aussehen soll, waren wesentliche Bestandteile der Planungswerkstatt im Dialog.

Der Potsdamer Lustgarten soll Anziehungspunkt und attraktiver Platz im Herzen der Stadt und in den Herzen ihrer Bürger werden. Dafür braucht es die Stimmen der Potsdamer, die mit ihren Beiträgen die "Planungswerkstatt im Dialog - Lustgarten" voran und zu einem gemeinsamen Ergebnis gebracht haben.

Das Verfahren

Der Planungsprozess vereinte zwei Elemente:

A) Das Beteiligungsverfahren, bei dem die Potsdamer Bürgerschaft miteinander und mit den Akteuren der Planungswerkstatt diskutierte und dessen Ergebnisse in die Planungswerkstatt eingeflossen sind.

B) Die Planungswerkstatt, bei der Entwürfe und Konzepte von sieben Planungsteams in Zusammenarbeit mit dem Gutachtergremium entstanden sind.
Beteiligungsverfahren und Planungswerkstatt waren eng miteinander verknüpft und griffen ineinander.


Das Beteiligungsverfahren - der Dialog

A) Das Online-Forum
Auf der Webseite des Verfahrens war dreimal jeweils einen Monat lang (von August 2014 bis Frühjahr 2015) Gelegenheit, über die Zukunft des Lustgartens mitzudiskutieren

B) Die Info-Box
Auf dem Stadt-/Festplatz an der Breiten Straße stand während der drei Beteiligungsphasen die Info-Box für die Potsdamer offen. Hier konnten sie sich wie auch auf der Webseite über alle Aspekte der Planungswerkstatt informieren, sich am Dialog im Online-Forum beteiligen, aber auch schriftliche Beiträge im Briefkasten hinterlassen. Bei mehreren Veranstaltungen wurden die Bürger von Experten für Stadt- und Landschaftsplanung, Geschichte und andere Disziplinen über die Entwicklung des Lustgartens informiert und ihre Fragen beantwortet.

Alle Beiträge, ob aus dem Online-Forum oder aus dem Briefkasten der Info-Box, wurden ausgewertet und flossen in die Diskussion der drei öffentlichen Werkstattgespräche ein.

C) Die Werkstattgespräche
Das erste öffentliche Werkstattgespräch war am 29. September 2014, das zweite am 27. Februar 2015. Der Termin für das dritte Werkstattgespräch (Frühjahr 2015) steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig veröffentlicht, wie auch die Zeitabläufe und die Orte der drei Werkstattgespräche.
Als Moderator für die öffentlichen Werkstattgespräche wurde der ehemalige Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und frühere Leipziger Oberbürgermeister, Wolfgang Tiefensee gewonnen, der heute wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion ist. Unter seiner Diskussionsleitung debattieren das Gutachtergremium und die Planungsteams, Vertreter von Bürgerinitiativen und alle Potsdamer, die als Gast dabei sein möchten, Aufgaben und Ausrichtung, Anforderungen und Etappenergebnisse der Planungswerkstatt.
Die Beiträge der Bürgerschaft aus dem Online-Forum und dem Briefkasten der Info-Box sind dabei eine Grundlage der Diskussion. Je mehr Potsdamer die Chance nutzen, ihre Meinungen, Hinweise und Vorschläge in den Dialog einzubringen, um so mehr kann die Potsdamer Bürgerschaft am Planungsprozess mitwirken.

D) Die Beteiligungsphasen

  1. » Erste Phase - 18. August bis 14. September 2014
    In der Startphase steht die Aufgabe für die Planungsteams im Mittelpunkt. Die Potsdamer Stadtgesellschaft ist aufgerufen, den Teams ihre Wünsche und Vor-stellungen mit auf den Weg zu geben.
  2. » Zweite Phase - 17. November bis 12. Dezember 2014
    In der folgenden Phase stehen erste Ideenskizzen der Planungsteams zur Diskussion. Die Bürgerschaft ist gebeten, ihre Hinweise und Anregungen zu äußern.
  3. » Dritte Phase - März 2015 (genauer Termin steht noch nicht fest, wird aber rechtzeitig veröffentlicht)
    In der abschließenden Phase können die Potsdamer ihre Meinung zu den über-arbeiteten Konzepten der Planungsteams in den Dialog einbringen.

Die Beiträge der Potsdamer Bürgerschaft fließen sowohl in die drei Werkstattgespräche, als auch in den folgenden Entscheidungsprozess ein. Sie bilden neben den Konzepten und Ergebnissen der Planungsteams eine Grundlage für die Entscheidung der Potsdamer Stadtverordneten.

Foto: Luftaufnahme mit dem Lustgarten und dem Hotel Mercure im Vordergrund.
Luftaufnahme Lustgarten, 2020 (Sanierungsträger Potsdam, Foto: Falcon Crest)

Die Planungswerkstatt - Facharbeit

Für die Planungswerkstatt wurden die folgenden sieben Planungsteams ausgewählt:

  1. Dietz Joppien, Frankfurt a. Main mit Rose Fisch, Berlin
  2. WES, Berlin mit scheuvens und wachten, Köln
  3. kleyer.koblitz.letztel.freivogel gesellschaft von architekten mit geskes .hack Landschaftsarchitekten, Berlin
  4. Machleidt GmbH - Städtebau Stadtplanung mit ATELIER LOIDL Landschaftsarchitekten, Berlin
  5. Gruppe Planwerk mit bgmr Landschaftsarchitekten, Berlin
  6. Agence TER. de GmbH mit Agence TER. de, Karlsruhe
  7. Post Welters Architekten & Stadtplaner, Dortmund mit RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn

Beratend begleitet wird die Planungswerkstatt durch das Gutachtergremium. Zu ihm gehören Fach- und Sachgutachter und Sachverständige. Sie bringen sich vor allem in den Werkstattgesprächen in den Planungsprozess ein. Aufgaben des Gutachtergremiums sind der Dialog in der Planungswerkstatt, die Integration der Beiträge der Potsdamer und abschließend die Erarbeitung von Empfehlungen für die Entwicklung des Lustgartens und für die Entscheidung der Stadtverordneten zur Konkretisierung der Sanierungsziele und damit über die Zukunft des Lustgartens.


Die Bürgerbeteiligung

Die Potsdamer konnten ihre Meinungen und Anregungen, Ideen und Vorschläge auf verschiedene Weise und in drei Etappen in den Dialog einbringen.

Die erste Phase der Bürgerbeteiligung der Planungswerkstatt ist mittlerweile abgeschlossen; am 29. September 2014 fand das erste Werkstattgespräch statt. Ab dem 17. November 2014 folgte die zweite Phase der Bürgerbeteiligung, die ersten Entwürfe der sieben Planungsteams wurden ausgiebig diskutiert. Das zweite Werkstattgespräch fand am 10. März 2015 statt. Im Anschluss erfolgte vom 20. April 2015 an die dritte und finale Phase der Bürgerbeteiligung.