
Ringerkolonnade
Einst verbanden die Ringerkolonnade das Potsdamer Stadtschloss und den Marstall miteinander. Sie war die nördliche Begrenzung des Lustgartens und trennte damit den königlichen Bereich von der bürgerlichen Stadt, ohne jedoch Ein- und Aussichten zu versperren. Namensgebend waren die miteinander kämpfenden Ringerfiguren aus Sandstein zwischen den Säulen. Ein Gegenstück hatte sie entlang der Wasserkante der Havel im Süden des Schlosses - die sog. Havelkolonnade.
Errichtet wurde die Kolonnade nach einer Idee König Friedrich II. von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff in den 1740er Jahren.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden große Bereiche der Potsdamer Mitte zerstört - die Kolonnade überstand den Krieg größtenteils unbeschadet. Im Zuge der Beseitigung der Ruine des Stadtschlosses verlor sie jedoch ihre Funktion und musste der damals neuen Verkehrsführung weichen. Unter weitgehender Verwendung von Originalteilen wurde ca. die Hälfte der historischen Kolonnade in den 1970er Jahren weiter südlich am Hafen hinter dem später errichteten Neptunbecken wieder aufgestellt. Weil sich ihr baulicher Zustand verschlechterte, mussten sie zunächst eingerüstet, später sogar die Figuren der Sicherheit wegen eingelagert werden. Die Standsicherheit des Bauwerks war stark gefährdet und eine Sanierung unumgänglich.

Seit Mai 2015 wurde die Ringerkolonnade saniert: am Neptunbecken erfolgte der Abbau der einzelnen Elemente, welche dann restauriert und steinkonservatorisch saniert wurde. Am historischen Ort wurden die sieben Säulenpaare, teilweise durch eine dritte Säule verstärkt, wieder zusammengesetzt und prägen damit wieder die Struktur der öffentlichen Räume. Im Frühjahr 2016 konnte die Sanierung unter Verwendung weniger neuer Säulenbasen und -trommeln abgeschlossen werden.
Beim Wiederaufbau sind die Bewegungsflächen für den Fuß- und Radverkehr sowie für Straßenbahnen und Busse großzügig erhalten.

