Altes Rauthaus | Potsdam Museum

Kaum ein Gebäude hat eine so lange und vielfältige Geschichte wie das Alte Rathaus. Schon im Mittelalter soll an diesem Ort das Rathaus für Potsdam gestanden haben. Seine heutige Gestalt erhielt das Rathaus 1753 nach Plänen des Baumeisters Johan Bouman. Damit war es bereits das vierte Gebäude auf diesen Fundamenten und löste das baufällig gewordene, unter Friedrich Wilhelm I. errichtete Fachwerkhaus ab. Die Fassade erinnert an einen Entwurf eines Palazzos des Italieners Palladio. Ursprünglich schlossen sich an des Gebäude zwei zweigeschossige Seitenflügel an. Der Nordflügel hatte zur Straßenseite einen Laubengang. Das Gebäude war mit seiner Schaufassade auf den Alten Markt und den Schlossbau ausgerichtet.

Aufgrund der geringen Tiefe des Hauses war die Nutzung als Rathaus sehr beengt, zumal hier bis 1875 auch noch das Gefängnis mit untergebracht war. Ab 1885 wurden erst Teile und 1916 alle Amtsstuben in den benachbarten Palast Barberini verlegt. Somit konnte das Erdgeschoss des Gebäudes von der Sparkasse bezogen werden. Diese verblieb dort bis zur Zerstörung des Gebäudes im 2. Weltkrieg.

Bis 1966, also mehr als 20 Jahre, dauerte es, bis das Alte Rathaus rekonstruiert war und durch einen modernen Bau mit dem ebenfalls rekonstruierten Knobelsdorff-Haus verbunden wurde. Die Architekten Horst Görl und Ernst Pfrogner entwarfen den modernen Verbindungsbau. Seit der Wiedereinweihung fungierte es als Kulturhaus.

Nachdem das Gebäude aufwändig umgebaut wurde, beherbergt das Alte Rathaus seit dem Sommer 2012 das Potsdam-Museum, das mit diesem Standort nun ein adäquates Haus gefunden hat. Im September 2013 konnte die neue Dauerausstellung, die die Geschichte der brandenburgischen Landeshauptstadt anschaulich zeigt, eröffnet werden. Unter dem Motto „Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte“ können Interessierte in die Vergangenheit Potsdams eintauchen. Ein Café gibt dem Haus und dem Platz ein freundliches Gesicht.