Potsdamer Mitte
Grafik: Darstellung des neu geplanten Brückenbauwerks über die Freundschaftsinsel.
Visualisierung des Brückenneubaus (Henry Ripke Architekten, Berlin)

1. Abschnitt »Brückenbau«

Lange Brücke

Der Neubau des Brückenzuges für die Straßenbahn, den öffentlichen Busverkehr, die Fußgänger und Radfahrer parallel zur vorhandenen Langen Brücke umfasst zwei Brückenbauwerke. Die Brücken setzen sich aus einem großen Bogen über die Neue Fahrt und drei sich proportional verkleinernden Bögen über die Alte Fahrt zusammen. Der Bogen über die Neue Fahrt hat eine Stützweite der eingespannten Konstruktion von 46,00 m und eine Länge von 56,80 m. Die drei Bögen über die Alte Fahrt weisen mit Stützweiten von 35,80 m, 19,10 m und 13,35 m mit einseitiger Einspannung eine Länge von 68,20 m auf. Die Bögen bestehen aus bis zu einem Meter hohen Stahlträgern, die als Schar im Abstand von 2,50 m stehen.

Das Konstruktionsprinzip der Brücken nach den Plänen der Architekten Henry Ripke und Klähne-Bauchspieß-Ingenieure ist so konzipiert, das es auf die Straßenbrücken des 2. Realisierungsabschnittes übertragen werden kann, wenn zu einem späteren Zeitpunkt die vorhandenen Brückenzüge für den motorisierten Verkehr erneuert werden müssen. Dadurch verschiebt sich dann die Brücke um ca. 12,50 m nach Osten. Anstelle des Fußgängertunnels entsteht hier eine großzügige Promenade, welche die Anlegestelle mit der Uferpromenade an der Havel verbindet. Während des ersten Bauabschnittes konnte der bestehende Tunnel weitergenutzt werden. Die Breite des Brückenbauwerkes beträgt 15,50 m.

Die Errichtung der Brücken wurde durch die Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH vertreten durch die Sanierungsträger Potsdam GmbH europaweit ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Arbeitsgemeinschaft Potsdam Mitte – Brückenbau. Insgesamt wurden 850 Tonnen Stahl verbaut. 33 Großbohrpfähle mit einer Gesamtlänge von 770 m und 200 Mikropfähle mit einer Gesamtlänge von ca. 5000 m nehmen die Last der 6 Brückenpfeiler auf. Die Fertigstellung der Brücke erfolgte bis Mitte 2009.

Ab ca. 2024 wird die Straßenbrücke ebenfalls durch einen Neubau ersetzt. Damit wird das Gestaltungsprinzip vollständig umgesetzt.

Grafik: Querschnitt mit bestehender Straßenrücke ab 2009 und 2024, sowie ein Längsschnitt durch die Brücke.
Schnittzeichnungen (Henry Ripke Architekten, Berlin)

Regenwasserreinigungsanlage

Anlässlich der umfassenden Neuordnung der öffentlichen Flächen und Entwässerungsanlagen wird auch das Regenwasser, das bislang ungereinigt in die Havel floss, gereinigt und dann in den Fluss abgeleitet. Dafür wurde im Zusammenhang mit dem Bau der Brücke zunächst die Regenwasserreinigungsanlage am Havelplatz unterhalb des Brückenneubaus errichtet. Das 5 m breite und 22 m lange Bauwerk reinigt 250 Liter Wasser pro Sekunde und nimmt das Wasser der Breiten Straße auf. Betreiber des unterirdischen Bauwerks ist die Energie und Wasser Potsdam GmbH.

Foto: Bauarbeiten an der Regenwasserreinigungsanlage.
Regenwasserreinigungsanlage (Sanierungsträger Potsdam, Foto: A. Stadler)