Potsdamer Mitte
Foto: Die Havel mit angrenzendem Ufer und historischer Bebauung.
Alte Fahrt um 1941 (Potsdam-Museum, Foto: Alfred von Loebenstein)

Bieterwettbewerb Havelufer

Die Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam hat am 12. Dezember 2011 dem Verkauf von acht Grundstücken an der Alten Fahrt und der Schwertfegerstraße zugestimmt. Damit ist der Bieterwettbewerb für diese Grundstücke abgeschlossen.

Der Verkauf der Grundstücke dient der Umsetzung der Sanierungsziele für die Potsdamer Mitte:

  • Annäherung an den historischen Stadtgrundriss
  • Realisierung einer Bebauung, welche an die Bebauungsqualitäten vor der Zerstörung 1945 anknüpft.

Die Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet Potsdamer Mitte wurden durch den von der Stadtverordnetenversammlung am 1. September 2010 gefassten Beschluss über die „Leitbauten in der Potsdamer Mitte – Integriertes Leitbautenkonzept“ konkretisiert. Dadurch wurden neben der Bestimmung eines zu rekonstruierenden Leitbaus (Palast Barberini Vorderhaus – Humboldtstraße 5/6) auch drei zu rekonstruierende Leitfassaden (Humboldtstraße 3, Humboldtstraße 4 und Schwertfegerstraße 9) sowie gestalterische und nutzungsstrukturelle Leitlinien für die Bebauung definiert. Die Beschlussfassung umfasste auch das Verfahren und die Inhalte für die Durchführung des Bieterwettbewerbs für den Verkauf städtischer Grundstücke Havelufer/Alte Fahrt und Friedrich-Ebert-Straße/Schloßstraße.

Zur Umsetzung des Integrierten Leitbautenkonzeptes wurde am 20. September 2010 mit einem zweistufigen Bieterwettbewerb begonnen. Eingebunden war ein Auswahlgremium, bestehend aus Vertretern der Landeshauptstadt Potsdam, des Sanierungsträgers Potsdam, externen Fachleuten und jeweils einem Vertreter, der in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen.

Die 1. Stufe des Bieterwettbewerbs war als Teilnehmerwettbewerb/Interessenbekundungsverfahren auf der Grundlage der veröffentlichten Ausschreibung ausgelobt. Die interessierten Bewerber konnten bis zum 2. November 2010 einen Teilnahmeantrag abgeben. Das Interessenbekundungsverfahren wurde mit der Auswahl von mindestens 3, maximal 5 Bietern je ausgelobtem Grundstück für die 2. Stufe (Angebotsphase) am 10. Dezember 2010 abgeschlossen.

In der 2. Stufe des Bieterwettbewerbs erhielten die ausgewählten Bewerber (insgesamt 38) Aufforderungen zur Abgabe eines indikativen Angebotes. Insgesamt wurden bis zum 28. März 2011 30 vollständige und prüffähige indikative Angebote eingereicht. Alle indikativen Angebote wurden geprüft, vergleichend gegenübergestellt und durch das Auswahlgremium bewertet. Im Ergebnis wurden durch das Auswahlgremium Empfehlungen für die weitere Bearbeitung ausgesprochen.

Insgesamt 21 Bieter, welche vollständige indikative Angebote (teilweise für mehrere Grundstücke) abgegeben hatten, wurden im Mai 2011 zu Verhandlungsgesprächen über das jeweilige Angebot für die einzelnen Grundstücke (Verhandlungsphase) eingeladen.

Auf Grundlage der Verhandlungen wurden alle im Verfahren verbliebenen Bieter aufgefordert, ein endgültiges Angebot abzugeben. Bis zum 10. Juni 2011 wurden für alle ausgeschriebenen Grundstücke insgesamt 26 endgültige Angebote von 21 Bietern fristgerecht eingereicht.

Als Auswahlkriterien wurden definiert:

  • Qualität des Bebauungskonzeptes (Bewertungsgewichtung - 40% am Gesamturteil),
  • Chancen und Risiken der Realisierung (Bewertungsgewichtung - 20% am Gesamturteil)
  • Höhe des Kaufpreises (Bewertungsgewichtung - 40% am Gesamturteil).

Je Grundstück wurde vom Auswahlgremium in den Sitzungen vom 1. Juli 2011 und 26. August 2011 entsprechend den Auswahlkriterien und auf der Grundlage der Bewertungsmatrix eine Empfehlung für den jeweiligen Bestbieter ausgesprochen und dieser für die Zuschlagserteilung empfohlen. Alle vom Auswahlgremium empfohlenen Bestbieter wurden von der Ausloberin bestätigt, die Zuschläge an die Bestbieter wurden erteilt und entsprechend mit den jeweiligen Bestbietern Kaufvertragsverhandlungen geführt.